Stiftung Lesen reposted this
„Ich weigere mich strikt, meinem kleinen Kind so einen Blödsinn vorzulesen!“ Beschwerdebrief an die Stiftung Lesen. Gerne würde ich auf diesen Brief antworten und unsere Kriterien zur Auswahl von Medienempfehlungen erläutern. Aber: Der Brief ist anonym, unterschrieben als „besorgte Mutter“. Solche Nachrichten und Schreiben erreichen uns immer wieder, wenn wir Medienempfehlungen aussprechen. Die größte Rolle bei geäußerter Kritik spielt häufig das kleine Wort „zu“: Die empfohlenen Geschichten sind zu divers, zu stereotyp, zu heteronormativ, zu pink, zu altbacken, zu eurozentristisch… Jede unserer Medienempfehlung trifft auf eine persönliche Erfahrung oder Einstellung, und die kann sich selbstverständlich von unserer Einschätzung unterscheiden. Wir wissen aber auch: Unsere Tausende von Empfehlungen zu Büchern, Comics, Zeitschriften, Filmen, Computerspielen, kombiniert mit Aktionstipps für den direkten Einsatz in der Arbeit mit Kindern, unterstützen pädagogische Fachkräfte genauso wie Eltern und freiwillig Engagierte, um mehr Kinder fürs Lesen zu gewinnen. Ein wenig grinsen musste ich bei besagtem Brief dann doch. Der Stein des Anstoßes war Enid Blyton mit den „Fünf Freunden“, in dem sich die Figur Georgina selbst George nennt. Die Verfasserin des Briefs vermutete „neue Ideologie und aktuellen Irrsinn (…) zum Zweck, Kinderköpfe damit zu verseuchen“. Ersterscheinungsjahr des Buches: 1942. Vielleicht ganz gut, dass ich nicht antworten konnte 😉. #leseförderung #leseempfehlungen #stiftunglesen